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Die Psoriasistherapie bei Kindern und Jugendlichen erhält ein Upgrade durch die neue S2k-Leitlinie

Im Kindes- und Jugendalter ist Schuppenflechte seltener als im Erwachsenenalter (ca. 2% der Bevölkerung betroffen), jedoch mit einer Prävalenz von 0,7% keine seltene Erkrankung.  Gerade Kinder leiden unter den Hautveränderungen oft viel mehr als Erwachsene, da diese von den Mitschülern als störend oder sogar „ekelig“ empfunden werden. In der Pubertät kommt es zudem zur Ausbildung der eigenen Persönlichkeit; ein Prozess, der stark von der körperlichen Erscheinung geprägt ist. All dies hat dazu geführt, die frühzeitige Behandlung und Sicherung einer guten Lebensqualität bei Kindern mit Psoriasis in die nationalen Versorgungsziele aufzunehmen (https://www.versorgungsziele.de/versorgungsziele/).

Was hat sich nun in der neuen, im Januar 2022 publizierten Leitlinie, die durch eine fachübergreifende Arbeitsgruppe aus Hautärzten und Kinderärzten erarbeitet wurde, geändert (https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-094.html)? Weiter Bestand hat die Basispflege der Haut mit Pflegecremes und auch der Einsatz von Kortison- und / oder Vitamin D haltigen Cremes bei kleineren, betroffenen Arealen.

Infektionen im Hals- Nasen- Ohrenbereich, z.B. Rachenmandelentzündungen mit Streptokokken, sind bei Kindern häufig Auslöser einer Psoriasis bzw. können zu immer neuen Krankheitsschüben führen. Eine Abstrichuntersuchung oder Vorstellung beim Hals- Nasen-Ohrenarzt ist empfehlenswert, da eine antibakterielle Behandlung mit einem Antibiotikum als Saft oder Tablette gleichzeitig zur Abheilung der Haut führen kann.

Führen diese einfachen Maßnahmen nicht zum Ziel, wird das häufige „Schmieren“ zunehmend als lästig empfunden, zumal bei flächigem Befall die Tageskleidung leidet und die Schuppenflechte dauerhafter Aufmerksamkeit bedarf: Wird die Behandlung unterbrochen kommen die Hautveränderungen zurück. Das frustriert die Kinder häufig und die Behandlung wird nicht mehr konsequent weiterverfolgt; die Hautveränderungen lieber versteckt.  In solchen Fällen macht es Sinn, sich gemeinsam mit den Eltern Gedanken über eine systemische, d.h. Tabletten- oder Spritzentherapie zu machen.

Die Leitlinienaktualisierung zeigt eine Entwicklung der letzten Jahre auf, die als zentralen Punkt eine Vereinfachung und Verbesserung der systemischen Therapie beinhaltet.  Die innerlichen, systemischen Therapien sind im Erwachsenenalter inzwischen Standard bei der mittelschweren- bis schweren Schuppenflechte und damit eine unserer Suchfunktionen bei der Arztsuche auf unserer Homepage oder in unserer kostenlosen PSO-App. Im Kindes- und Jugendalter liegt das Augenmerk neben der Wirksamkeit bei allen Medikamenten ganz besonders auf Sicherheits- und Verträglichkeitsaspekten. Zudem problematisch bei den bislang eingesetzten älteren Medikamenten ist ein sogenannter Off-Label use, d.h. die Medikamente hatten keine Zulassungsstudien an Kindern und Jugendlichen durchlaufen.  Die Gabe erfolgte allein aufgrund von positiven Erfahrungswerten in der Vergangenheit.

Dies hat sich inzwischen geändert. Im Bereich der „biologischen“ Therapien, die sehr zielgerichtet mit Antikörpern die Botenstoffe der Schuppenflechtenentzündung wegfangen, gibt es einige inzwischen für Kinder – und Jugendliche zugelassene Medikamente, die sich insgesamt durch ein hohes Maß an Sicherheit und Verträglichkeit auszeichnen.  Adalimumab ist dabei ein Präparat zu dem neben zahlreichen Studien auch eine weltweit millionenfache Anwendungserfahrung von über 10 Jahren vorliegt.  Dies führt zu einer klaren „first-line“ Empfehlung der aktuellen Leitlinie, d.h. es sollte vorrangig zum Einsatz kommen. Zugelassen ist es ab einem Alter von 4 Jahren. Alternativ gibt es noch zwei weitere biologische Präparate, das Ixekizumab und das Secukinumab, die ab dem 6. Lebensjahr zugelassenen sind und alternativ eingesetzt werden können. Hier ist die Erfahrung noch nicht ganz so lang.

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